Unter den Trommelklängen der Gruppe "Safri Duo" eröffnen die Gerätturnerinnen und Gerätturner aller Altersstufen der Turnabteilung mit einem fließenden Bodenturnen die Turngala im 125. Jahr des TSV Weingarten.
Vor vollen Rängen begrüßt Moderator Jörg Kreuzinger ganz besonders Bürgermeister Klaus-Dieter Scholz, zahlreiche Gemeinderäte, das schon vertraute DRK-Personal Liesel Mumbauer und Kurt Lehner sowie den Hausmeister Jürgen Maier.
"Turnvater Jahn würde sich im Grabe umdrehen, wenn er erleben könnte, wie vielfältig und bunt das Turnen heute ist", so Kreuzinger in seinen Eröffnungsworten, und leitet gleich über zu den Kleinsten, den 3-6-Jährigen und den 6-9-Jährigen, die mit Bändern sowie Minitrampolin die Hinführung zum Gerätturnen veranschaulichen. Einen originellen Einsatz der Gymnastikmatten demonstriert die nächste Leistungsstufe, bevor die gemischte Meisterschaftsmannschaft im TGM ihre Boden-/Kastenübung zelebriert, mit der sie beim Deutschen Turnfest in Leipzig 12. wurde. Die Mädchengruppe im Turnerjugend-Gruppenwettstreit (TGW) zeigt eine Gymnastik mit Reifen und Bällen, deren Schwierigkeit darin besteht, diese Handgeräte zur rechten Zeit synchron der Partnerin zu zuwerfen und - sicher aufzufangen. Christina Lehner, die für die Kunstturnregion Karlsruhe (KRK) in der 2. Bundesliga turnte, überzeugte das Publikum mit einer exzellenten Bodenturnübung, die - wie zahlreiche Programmpunkte davor und danach - mit einer lautstarken dreistufigen Rakete belohnt wird. Überhaupt herrscht eine super Stimmung in der Walzbachhalle, die immer wieder mit lockeren Sprüchen und "Schnitzelweck-Pointen" des Moderators Kreuzinger angefacht wird. Zur Turngala hat der TSV Gäste eingeladen, wie zum Beispiel 5 Mädchen der Rhythmischen Sportgymnastik aus Graben-Neudorf, die ihre Bänder-Keulen-Choreografie für die neue Wettkampfsaison vorstellen. Den Schlusspunkt vor der Pause setzt Simone Meinzer von der TG Karlsruhe/Söllingen mit einer spontanen Solo-Sportaerobic-Einlage. Nach einer "Schnitzelweck gestärkten" Pause bezwingen Claudia Schimmer und Simone Meinzer (beide 2. Bundesliga) den Stufenbarren par excellence. Kurz aber kraftvoll wirbeln sie um die Stangen und kommen sicher in den Stand. Sie beeindrucken mit ihrem turnerischen Können und ihrer Gerätevielfalt auch auf dem "gefürchteten" Schwebebalken. Mit riesigem Applaus und einer gewaltigen Rakete werden sie verabschiedet. Die Gerätturnmädchen stehen da noch am Anfang ihrer Karriere, zeigen aber schon enorme Leistungsstandards bei ihrer kreuz und quer Balken- und Trampolin-Landschaft. Nach einem "kreativen Tanz" bringt Selina Müller vom Radsportverein Edelweiß in Untergrombach das Publikum zum Staunen. Federleicht "turnt" sie auf einem Fahrrad, zieht stehend auf dem Lenker einige Runden und scheut auch das Fahren auf einem Rad nicht. Sehr eindrucksvoll inszeniert! Mit der Interpretation des Klassikers "Thriller" wird's ganz schön gruselig, die Gerätturner zeigen, welche Möglichkeiten das Hochpferd in Verbindung mit Minitrampolin bietet und die "Oldies" überraschen im Dunkeln der Halle mit einer "feuerroten Stäbchengymnastik". Einen Augen- und Ohrenschmaus erster Sahne feuern die Rock'n -Roller der "Golden Fifties" ab. Die Vizeweltmeister der Jahre 2003 und 2004 wirbeln ihre Partnerinnen um sich herum und durch die Luft, dass einem der Atem stockt. Die Jüngsten treten bereits in die elterlichen Fußstapfen. Das große Finale läuten Grötzinger Turner der 2. Bundesliga am Königsgerät, dem Reck, ein.
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