Bericht der BNN vom 11. Juli 2005. Von unserer BNN-Mitarbeiterin Marianne Lother.
 

Große Gaudi für alle Generationen.

Weingarten feierte sein Jubiläum / Tischfußball in Lebensgröße war eine der Attraktionen.
TSV - 125 Jahre alt oder 125 Jahre jung. Das konnten sich die Weingartener an diesem Wochenende aussuchen und es war eine Frage des Blickwinkels, denn es war für jedes Alter und jedes Interesse etwas dabei. Mit einem gigantischen "Fest der Generationen" erreichten die Feierlichkeiten des Turn-und Sportvereins zu seinem 125. Jubiläum ihren vorläufigen Höhepunkt. Zweifellos der Höhepunkt der Gaudi und etwas noch nie Dagewesenes war das "Human Fun Soccer Turnier", Tischfußball in Lebensgröße. Weiche Wände aus aufblasbarem Plastik begrenzen das Spielfeld. Die Stangen tragen bewegliche Manschetten, an denen die Spieler ihre Hände befestigen. So können die Spieler zwar seitlich hin und her rutschen, aber nur die Beine sind beweglich. Zwei Stürmer, zwei Verteidiger und ein Torwart stehen sich gegenüber und jetzt versuchen natürlich die Feldspieler mit allen Mitteln, den Ball ins Tor zu bringen. Klar, dass die Beine des dahinter stehenden Gegners dabei immer im Weg sind, denn er hat schließlich das Gleiche vor, bloß in die andere Richtung. Da wird schon mal gehakelt und geklemmt. Ist der Ball endlich frei, dann ab und Schuss. Für Filigranarbeit ist keine Zeit, die Räume sind eng, die geg­nerischen Beine lang und schwupp - hat der andere den Ball. Zwölf Mannschaften hatten sich gemeldet. Teams aus Firmen, Vereinen, eine Mannschaft aus dem Rathaus und Familien treten an. Die meisten trugen einheitliche T-Shirts, den verrücktesten Namen hatten die "Wilden Weiber Waldbrücke", eine reine Frauenmannschaft. Schon nach wenigen Augenblicken lag das Team einer Getränkefirma mit null zu drei Toren hinter einem "Eltern­team Kindergarten". Die Zuschauer rufen, feuern ihre Mannschaft an. Locker aus dem Fußgelenk geht der Ball ins Tor, nur noch zwei Tore Vorsprung für die anderen. Dann nur noch eins, es wurde spannend. Die Gesichter verbissen und hinterher war zu hören "das ist anstrengender als es aussieht". Aber den Be­teiligten machte es sichtlich Spaß, am Ende verließen die" Durstlöscher" mit neun zu sechs Toren das Feld. Am Freitagabend begann das Fest der Generationen mit einer großen Tradition. Souverän vollzog Bürgermeister Klaus-Dieter Scholz, assistiert vom deutschen Meister Markus Walch, den Fassanstich und der Musikverein begleitete mit Schwung und Tusch. Am Abend ging im Zelt zum ersten Mal die Post ab bei den " Albtalstreunern ". Zu Beginn der großen Bühnenshow trug die Band Tracht und Lederhosen. Volkstümliches war angesagt, "vom Oberkrain zum Alpenrock" und kam beim Fest der Generationen bei Alt und Jung gleichermaßen gut an. Aber auch die Gäste, die das Zelt am späteren Abend füllten, ließen sich nicht lange bitten. Mitsingen, mittanzen, mitmachen war alles, Stimmung und Ausgelassenheit herrschten. Bei freiem Eintritt war dieser Freitagabend auch ein Event für die Weingartener, eine Party für die Jugend, ein geselliges Treffen für Jedermann. Noch eins draufsetzte "Knutschfleck" am Samstagabend. Das Energiebündel Fritz an vorderster Front verstand es, das Publikum zu packen und mitzureißen. Als Verkleidungskünstler illustrierte er die Hits mit passenden Klamotten und setzte so immer wieder Akzente. Als unermüdlicher Vorturner brachte er die Fans, die die große Tanzfläche vor der Bühne füllten, in Bewegung, denn "schließlich sind wir auf einem Sportfest". Deutsche Hits,, die jeder kennt, Ohrwürmer zum Singen, Klatschen, Tanzen. An Showeffekten war kein Mangel, spektakuläres Highlight war der Ritt eines Bandmitglieds auf einer Luftmatratze, getragen von einem Meer von Händen. Natürlich war das Wochenende auch ein Fest für Sportler und Zuschauer. Ein Streetballturnier lockte die jugendlichen Basketballfans. Wer lieber auf gleichmäßige Bewegung setzte, gesund und gelenkschonend, konnte "Nordic Walking" ausprobieren. Handball spielte im TSV schon immer eine große Rolle und so trafen die Traditionsteams Weingarten und Jöhlingen aufeinander. Und wer an Tischfußball in Lebensgröße kein Interesse hatte, nicht an Handball und nicht an Nordic Walking, für den spielte zur gleichen Zeit im Zelt der Musikverein bei Frühschoppen mit Weißwurstfrühstück. Für jeden etwas.
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